Wetterglück und 3200 Zuschauer am 59. Rickenschwinget

Erstellt am 02.08.2016 von Ivo

Dritter Rickensieg für Daniel Bösch! 

Mit einer starken Leistung hielt Titelverteidiger Daniel Bösch, Zuzwil, dem Ansturm der Jungen stand. Im Schlussgang wies er den aufstrebenden Armon Orlik mit einem Konter in die Schranken. Martin Glaus und Hanspeter Kamer wurden bestklassierte „Rapperswiler“. 

Die ganze Saison stand er etwas im Schatten der jungen Generation, vier Wochen vor dem Eidgenössischen aber drehte der 28jährige Metzger Daniel Bösch den Spiess um und bodigte im Schlussgang den Dominator an den bisherigen NOS-Kranzfesten, Armon Orlik aus Maienfeld nach 4:50 Min. mit Kurz-Kreuzgriff. „Ich wusste, dass er kommen würde, denn Orlik ist ein Offensiv-Schwinger“ sagte der glückliche Sieger nach dem Schlussgang zu seiner Taktik. Bösch liess sich auch durch einige Rückschläge in dieser Saison nie beirren und verwies immer auf den Saisonhöhepunkt: „Der Vormarsch der Jungen in dieser Saison hat uns als Team im NOS-Verband stärker gemacht und das könnte in Estavayer allen zugutekommen“,  ist der Doppelsieger Bachtel-Rickenschwinget 2016 überzeugt. Zwar gewann Bösch schon 2010 die Kombination dieser beiden Feste und ging in Frauenfeld trotzdem leer aus, ein schlechtes Omen sei dies aber keineswegs!  

Bösch und Orlik standen sich bereits im ersten Gang gegenüber und stellten. Während die Konkurrenz im vierten und fünften Durchgang Punkte einbüsste, gewann Bösch um den Schlussgang Eidgenosse Beat Clopath und Orlik den Thurgauer Tobias Krähenbühl. Orlik führte mit 48.50 Punkten und aus dem Quartett Fejzaj Naim, Wolfhalden, Roger Rychen, Mollis, Domenic Schneider, Friltschen und Bösch wurde Letzterer für die Endausmarchung aufgeboten. Ihre letzten Gänge gewannen Schwingerkönig ldi Forrer, Stein, gegen Rychen mittels Kreuzgriff platt, der überraschende Appenzeller Fejzaj Naim mit Kurz gegen Domenic Schneider, und Beni Notz, Güttingen, bezwang Michael Rhyner, Flawil im Bodenkampf. Mit Ausnahme von Mike Peng, Malix,  sicherten sich alle angetretenen Eidgenossen einen Spitzenplatz und bewiesen, dass sie für den Saisonhöhepunkt auf gutem Wege sind. 

Bauchef mit Spitzenplatz 

Wie schon oft zeigten sich die gastgebenden Rapperswiler Schwinger trotz viel Fronarbeit im Schwing- und Baukomitee von ihrer besten Seite. Zwar konnte Captain Martin Glaus seine Halbzeitführung dank Prachts-Siegen über den Eidgenossen Beni Notz mit Kurz, Martin Koller, Schönholzerswilen, mittels Gammen und Curdin Orlik, Maienfeld mit einem Bilderbuch-Kurz nicht bis zum Schluss durchziehen, darf aber zusammen mit der Schlussgangteilnahme am Samstag auf dem Bachtel trotzdem eine sehr positive Bilanz Wochenendbilanz ziehen. 

Ebenfalls im vierten Rang klassierte sich Bauchef Hanspeter Kamer. Der kräftige Benkner Senne liess sich dank seinem Kurzzug und seiner Spezialität, dem Wyberhaken, vier blanke Zehner schreiben. Weil er seit rund zwei Wochen seine ganze Freizeit für den Bau der Infrastruktur einsetzte, ist diese Leistung besonders hoch einzuschätzen. 

Auch die beiden für Estavayer selektionierten Cousins Adrian und Dominik Oertig erfreuten ihre Anhänger mit je drei Siegen. Der 34jährige Goldinger Adrian liess sich nicht bezwingen und der junge Uzner Dominik begeisterte mit seiner vielseitigen Technik, so wurde Sandro Sprecher, Bonaduz mit Fussstich, Shane Dändliker, Feldbach, mit Aeusserem Haken und Ursin Battaglia, Almens, mit einem saftigen Uebersprung ins Sägemehl gebettet. Mit einem Gestellten nahm er dazu im fünften Gang den Appenzeller Marcel Kuster aus dem Rennen. 

Nicht mehr ganz an seinen Husarenstreich vom Samstag, als er den Eidgenossen Fabian Kindlimann spektakulär bodigte, konnte der Ammler Pirmin Gmür anknüpfen. Drei Siege bei zwei Gestellten und einer Niederlage waren die Ausbeute. Ebenfalls drei Geputzte verzeichnete der bullige Kurzzüger André Büsser, Amden. Einmal mehr einen enormen Kampfgeist legte Roman Rüegg aus Walde an den Tag. Der angriffige Turner kämpfte zuletzt gar um einen Spitzenplatz gegen den Eidgenossen Beat Clopath, den er nach starker Gegenwehr verlor. Der schlanke Schänner Ivo Schmucki zeigte drei schöne Plattwürfe mit gekonnten Uebersprüngen, musste aber zuletzt den besseren Rang dem Bündner Curdin Orlik  überlassen. Techniker Daniel Elmer, Rüeterswil, brachte einmal mehr einige Kostproben aus seinem vielseitigen Repertoire, was drei Siege einbrachte.  

Das ganze Fest konnte trotz schlechten Prognosen bei idealen Wetterbedingungen abgehalten werden, erst nach dem Schlussgang setzte ein heftiges Gewitter den Festplatz unter Wasser 

  

31.07.2016 / Willi Giger